Herausforderungen im Spannungsfeld Gesellschaft, Ökonomie und Staat
Steigende Anforderungen an soziale Einrichtungen ermöglichen unkonventionelle Massnahmen
Der zunehmende Druck auf das Sozial- und Gesundheitswesen in der Schweiz ist im Wesentlichen auf die demografische Entwicklung und die steigende Lebenserwartung zurück zu führen. Verstärkend wirken die veränderten Kundenbedürfnisse und -erwartungen sowie der Fachkräftemangel. Zusätzliche Anforderungen aufgrund der steigenden Nachfrage nach alternativen Wohnformen sowie Pflege- und Freizeit-Dienstleistungen wirken erschwerend. Die gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung geht Richtung mehr Selbstbestimmungsrechte, Wiedereingliederung in die Gesellschaft und Ökonomisierung.
Die Finanzierung des zunehmenden Bedarfs an Versorgungsleistungen, die steigenden Lohn- und Verwaltungskosten sowie der Zeitdruck in der Betreuung und Beratung durch komplexere Betreuungssituationen stellen immer höhere Ansprüche an die Institutionen. Qualitätsstandards, Bürokratie und der Spagat zwischen Markt und kantonalen Bestimmungen verstärken diesen Druck.
Dies zwingt die Branche, den Fokus verstärkt auf die Kundenorientierung, die Verbesserung von betrieblichen Abläufen und organisatorischen Strukturen sowie die Personalentwicklung zu richten, soweit sinnvoll auf der Basis der Digitalisierung von Prozessen und damit verbunden der intensiveren Nutzung von Daten. Die Effizienz der Organisationen kann durch fortgeschrittene betriebswirtschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen sowie den Einsatz digitaler Technologien gesteigert werden.
In diesem Kontext offenbaren Organisationen ihre wahren Stärken und Schwächen. Die einen verhalten sich sozialverantwortlich, erfinderisch und flexibel. Andere lassen erkennen, dass die werbewirksamen Werte wenig wert sind. Ferner erzeugt die bevorstehende Krisenlage eine aussergewöhnliche Situation, die unkonventionelle Reaktionen und Massnahmen erfordert, da die (konventionelle) Planung, Steuerung und Kontrolle Krisen selten berücksichtig und Nichtstun keine Option darstellt.
Die Phase zwischen dem Erkennen von Problemen und der Etablierung passender Lösungen ist typischerweise eine Phase hoher Unsicherheit. Die Chance, Ungewissheit und Unsicherheit durch Krisen akzeptieren zu müssen, hilft, den Umgang mit Komplexität zu lernen. Die Ungewissheit anzunehmen, führt zu einer veränderten Sichtweise und kann einen Paradigmenwechsel in Management und Führung ermöglichen und zu wesentlichen Veränderungen in den Organisationen führen. Eine gute Gelegenheit, um radikal neu zu denken.
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