Altern im Beruf

Gedanken und Ansätze zur Verminderung beruflicher Altersdiskriminierung

Man attestiert Menschen ab dem mittleren Alter verstärkte Fähigkeiten wie z.B. das Erkennen von Gesetzmässigkeiten und Verknüpfen von scheinbar Zusammenhanglosem. Nicht das schnelle Aufnehmen neuer Informationen, sondern das Einordnen in bereits vorhandenes Wissen, lässt ältere Arbeitnehmende intuitiv weitsichtigere Entscheidungen treffen. Diese Fähigkeiten helfen, komplexe Themen zu bearbeiten und zu eleganten, effizienten Lösungen zu gelangen. Diese Gelassenheit ist eine Facette jener Fähigkeiten, die vor allem Menschen jenseits der Lebensmitte zugesprochen wird: der Weisheit, einer Kombination aus Klugheit und Erfahrung, Urteilsvermögen und Bildung. Händel, Kant und Goethe vollendeten grundlegende Werke im fortgeschrittenen Alter.

In der Regel sind ältere Arbeitnehmende sehr zuverlässig und verantwortungsbewusst und bringen eine gewisse Weisheit und Lebenserfahrung mit, die in manchen Situationen von Vorteil sein können. Sie haben meist grössere Berufserfahrung und bringen Fachkompetenz und Lernbereitschaft mit. Folglich eigenen sich ältere und erfahrene Mitarbeitende in Bereichen, in denen Problemlösungen und Entscheidungsfindung durch langjährige Erfahrung und speziellen Fähigkeiten profitieren können, so in Führungspositionen, Projektleitungen oder Beratungs- und Schulungsrollen.

Der Vorteil beim Einsatz älterer Arbeitnehmenden ist, dass sie aufgrund ihrer Erfahrung und Kenntnisse in der Lage sind, komplexe Aufgaben und Projekte erfolgreich anzugehen und Probleme effektiv(er) zu lösen. Sie können auch in Führungspositionen eine stabile und erfahrene Führung bieten und jüngere Mitarbeitende unterstützen und ihnen helfen, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu verbessern. Alters-Diversität kann dazu beitragen, unterschiedliche Perspektiven und Fähigkeiten zu nutzen und die Leistung zu verbessern.

Es gibt verschiedene Ansätze, um das Problem der Altersdiskriminierung bei der Beschäftigung älterer Arbeitnehmenden anzugehen. Zum Beispiel die Sensibilisierung und Schulung von Arbeitgebenden und Personalverantwortlichen, um sicherzustellen, dass sie die Vorteile älterer Arbeitnehmenden erkennen und ihre Bewerbungen fair behandeln. Um eine direkte Altersdiskriminierung zu verhindern, sind Alterseinschränkungen in den Stellenanzeigen zu unterlassen. Die Förderung von Weiterbildung und Umschulung älterer Arbeitnehmenden helfen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse auf dem aktuellen Stand zu halten, und erhöhen ihre Beschäftigungschancen. Flexibilität und Teilzeitarbeit soll den älteren Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, die Work-Life-Balance ihren spezifischen Bedürfnissen anzupassen.

Es braucht eine Kombination von Massnahmen, um die Herausforderungen der Altersdiskriminierung anzugehen und die Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmenden zu verbessern. Es ist zu hoffen, dass (Alters-)Solidarität, als gesellschaftlicher Grundwert, nicht an Bedeutung zu verlieren droht.

Haben Sie Fragen zu diesem Thema? Wir sind gerne für Sie da. Kontakt