Kleines Exposé zum Thema Kunst und Markt:

Das Gros der Kunstschaffenden - sofern sie Kunst nicht nur als Hobby betreiben, nicht als politische Aktivisten oder Gesellschaftskritiker - streben Anerkennung im Sinne einer Marktpräsenz an, wobei es verschiedene Ebenen des Kunstmarktes gibt, die auch verschieden instrumentalisiert sind. Damit sie dieses Ziel erreichen können, müssen sie eine kreative und innovative «Handschrift», ein Profil (auch in der Aussage) entwickeln, das ihr «Markenzeichen» ist und sich vor allem von allen andern Künstlern unterscheidet (ausser es sind Kopisten). Letztlich müssen auch Kunstschaffende ökonomisch überleben, entweder durch Kunstverkäufe, Wettbewerbsbeiträge, Stipendien oder Werksbeiträge, oder aber (wie die meisten) durch Nebenjobs.

Das Kunstschaffen bzw. die Resultate in Form von Bildern, Skulpturen, Filmen, Performances oder was auch immer muss Anerkennung finden, in Fachkreisen, bei Privaten, Kunstinstitutionen. Überspitzt gesagt: die Kunst wird (auch) zur Ware, die Abnehmer sucht. Die Marktpenetration verläuft in einer Art Hierarchie, aber nicht linear, und erfordert in der Regel einen grossen Einsatz; hier ist systematisches Vorgehen (nebst der ursprünglichen Kreativität) erforderlich, man könnte es auch als strategisches Vorgehen, als Problemlösung bezeichnen:

  • Ausstellungen, Social Media-Präsenz, persönliche Sammler und Gönner
  • Kataloge, Rezensionen in Medien, Artikel
  • Fördernde Galerie mit Ausstellungen, Netzwerk und Vermittlungen (hier wird es schon eng für die meisten Kunstschaffenden)
  • Teilnahme an Kunstmessen, praktisch nur über Galerien möglich
  • Ausstellungen in Kunstinstitutionen wie Kunsthallen, Open Spaces (sog. «Veredelung»)
  • Auktionen (da muss ein Kunstschaffender sehr arriviert sein)
  • Ankäufe von Kunstmuseen (eher selten zu Lebzeiten der Kunstschaffenden).

Von der grossen Zahl von Kunstschaffenden finden die meisten keinen effektiven Markt, das heisst, sie können nicht von der Kunst leben, sondern von Nebenerwerben. Nur ein sehr kleines Segment (ca. 5%-10%) sind überregional, national oder sogar international bekannt und gehen unter Umständen in die #Kunstgeschichte ein. Und Kunst auf diesem hohen Marktlevel wird möglicherweise auch zum Spekulationsobjekt und an Auktionen gehandelt.

Die Vermarktung muss auf jeder Ebene permanent erfolgen, auch wenn ein Kunstschaffender einen bekannten Namen hat, da die Konkurrenz riesig ist und die Nachfrage schnell nachgeben kann. Konstante hohe Preise haben meistens die Werke tradierter, verstorbener Künstler, die in der Geschichtsschreibung präsent sind.

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